FROHE OSTERN


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Abgeschickt von Supersvabo am 10 April, 2009 um 18:47:08:

Allen Landsleuten frohe Ostern
Nicht nur, daß manche von uns Schwowe ihre Gesinnung und ihre intellektuelle Fähigkeit für ein Linsengericht verkauft haben, nein, sie haben auch ihre eigenen Landsleute verkauft. Solche Dinge, würde man ein Buch schreiben, dieses würde Bände füllen. Und das gab es in jeder schwäbischen Gemeinde zwischen Hecke und Heide!

Viele, die mit der kommunistischen Staatsmacht zusammenarbeiteten, haben zwar kurz- und mittelfristig materielle Vorteile gehabt, aber wenn sie nach Deutschland gehen wollten, dann mußten sie eben auch beim Securisten Nicolae Capraru alias dem Blumenmann in der Fröbelgasse in Temeswar antreten. Der Witz ist, teilweise waren es sogar Männer, die im Krieg in der Waffen-SS gedient habe. Ich kenne solch einen Kandidaten, der dem "Orden unter dem Totenkopf" angehörte und sich dann zu den Kommunisten, zur Securitate ins Bett gelegt hatte. Davon scheint es nicht wenige auch unter den Banater Schwaben gegeben zu haben. Das sei den jungen Grünschnäbeln hier mal hinter die Ohren geschrieben.

Dort bei diesem "Blumenmann" haben sie dann auch ihre anfänglich achttausend DM, später dann zehn- oder zwölftausend DM abgedrückt. Und obendrein noch ein paar tausend rumänische Lei, wenn es später mit den kleinen und großen Formulare geklappt hat. Die Schwaben im Banat wurden von den Mächtigen der Weltgeschichte verkauft, sie wurden von den giftigen kommunistischen Zwergen verkauft, sie wurden von ihren eigenen (wenigen ?) Landsleuten um kurzfristige Vorteile verkauft und sie haben sich dann selbst mit DM angeboten um aus der kommunistischen Hölle zu entkommen. Das kleinzureden, die willigen Helfer und Vollstrecker durch feingeistige Reden freizusprechen ist ein Verbrechen. Das schlimmste ist nun leben auch diese, wie Peter Krier, unser Landsmann, es treffend sagte, armen Tröpfe unter uns.

Es gab auch mehr Falotten als nur der Securist Nicolae Capraru alias Blumenmann oder Gradinaru.

Da war zum andern auch ein gewisser Bogdan, der die DM der Banater für die Ausreise eingesammelt.

Oder es gab noch den Simcelescu oder so ähnlich, der Besucherpässe für die BRD und Österreich gegen harte DM besorgt hat.

Jeder von diesen drei Erzlumpen hatte seine besondere Methode und Arbeitsweise.

Beim Capraru oder Blumenmann aus der Fröbelgasse kam man nur hin, wenn man sich auf jemand berufen konnte, der bereits die DM für die Ausreise bezahlt hat. Ansonsten ist man sehr forsch abgewiesen worden. Die Geldeinsammlei beim Capraru wurde immer dorfweise durchgeführt. Der Blumenmann fuhr über Land, blieb bei einem Ausreisekandidaten stehen und sagte diesem er solle die und die und die Landsleute verständigen die dann zu ihm nach Temeswar an einem festgesetzten Tag kommen sollten. Das hat sich dann wie ein Lauffeuer verbeitet und an dem Tag (das war meistens am Sonntag) fuhren dann die Schwabenleute mit ihrer DM nach Temeswar zum Blumenmann. Die Schlange vor seinem Haus mit DM besitzenden Schwaben wurde angeblich sogar von der Securitate gefilmt.

Erst wenn der Ausreisewillige die DM dem Blumenmann ausgehändigt hat, schrieb er in sein Heft auf Rumänisch **in Ordnung** das war dann die Garantie, daß es mit der Auswanderung weiter ging. Die abgezählten Geldumschläge wurden dann in einem anderen Zimmer deren Tür offenstand in Wäschekörbe abgelegt. Angeblich waren im Haus während der DM-Übergabe auch bewaffnete Securisten im Hause, die in der Nacht mit dem Flugzeug die Deutsche Mark nach Bukarest brachten. Dort verfloß das Geld auf Konten des Diktators Ceausescu.

Der Bogdan hat angeblich bei der "Maria" in Temeswar gewohnt. Bei ihm ist die Geldübergabe verschwörerischer abgelaufen. Die Ausreisewilligen tragen sich zum festgesetzten Zeitpunkt in einem Park mit einer bestimmten Zeitung. Dorthin kam Bogdan und es fand eine wortlose Geldübergabe statt. Anfänglich ging es noch gut. Aber später haben die Schwaben, die beim Bogdan die D-Mark bezahlt haben keine Ausreisepapiere bekommen. Plötzlich hieß es, der Bogdan sei gestorben. Ja, es fand sogar eine Beerdigung statt mit allem drum und dran. Die Schwaben hatten den Schaden und den Spott. Jahre später hat ein Landsmann diesen Bogdan quicklebendig in Stuttgart getroffen und hat ihn auch angeredet. Dieser verbat sich doch die Kontaktaufnahme und drohte ihm Übles an, sollte dieser Landsmann wegen dieser Begegnung Krach schlagen. Also hat sich dieser Menschenhändler Bogdan mit Hilfe der Securitate - wahrscheinlich um Spionage zu betreiben - nach Deutschland abgesetzt, wo er in Stuttgart sein Unwesen trieb.

Und dann gabs natürlich noch den Simcelescu, der mit Sicherheit auch ein Securist war, der hat gegen einen kräftigen Aufpreis die Schnellvariante angeboten und hat den Leuten Besucherpässe verschafft.

Angeblich hat auch eine Frau in München für die rumänische Securitate solche Menschenhändlerdienste geleistet. Deutsche Sicherheitsbehörden haben ihr aber das Handwerk gelegt.

Ja, meine lieben Landsleute, daß ist der Stoff aus dem wahren Leben, den Literaten hier mal verarbeiten sollten. Es wäre endlich Zeit, dass der rumänische und der deutsche Staat, die Landsmannschaften und jeder Schwabe mal seine dunkle Vergangenheit aufarbeitet und bewältigt.




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